präambel

We write in our face
Expanded Cinema and Mixed Media Works
by Wolfgang Sohm’s „Collective Personality Blank“ in Vienna from 1979 till 1982


Kader des von Ewald Kittl
für STG § 58 : M 16 = M ∞ geliebte bearbeiteten
und dort projizierten 16mm Found Footage Materials

Zeichen, Zeichnung, Film. Alles das ist hier eine Sache, ein Vorgang, letztlich aber ein zum Ding verkommender Gedanke. Diese Grundstruktur ist die Möglichkeit den Vorgang des Konzeptuellen, des anlytischen Teils eines Films, als den einer erweiterten Form der Lebensabbildung zu bezeichnen. So entsteht auch die Abbildung des Kollektiven. Die Grundlage des Kollektiven als der des filmischen Werks. Die Tatsache der Massenproduktion und Projektion bedingte die tatsächliche Auflösung der individuellen Autorenschaft im Filmgeschäft. Dieser Auflösung der Autorenschaft steht die Auflösung des Ich, des individuellen Wertes und der individualisierten Wahrnehmung im Subjekt gegenüber. Als Vorgangsweise des medial wirklichkeitgebenden Umstands ist sie Ausgangspunkt einer analytisch bezeichnenden Beschreibung der Welt im Anbbildhaften des kollektiv Persönlichkeitsformenden, der „Kollektiven Persönlichkeit Weiß“ – einem Namen, der diese Sicht- und Hergangsweise aufnimmt und beschreibend zu seinem Abbild führen sollte.

So wird der Mechanismus der Name der Hinterfragung des Programms, das unter den Bedingungen der Medialität und der filmischen Repräsentation der Wahrnehumgserweiterung durch Projektion und konzeptueller Bedingung des filmischen Musters, eine neuerliche Behauptung über diese bedeutungslosen Bilder legt, die sich durch den Verlust der Autorenschaft in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg genauso erhalten sehen lassen, wie auch in der Zeit davor und während der Entwicklungen, die Gegenwärtig als der Erste Teil der medialen Revolution in Film und Funk Bezeichnung finden. Die Herausarbeitung eines Geschehnisses ist dabei das Muster, das in der Berichterstattung über die Zeit und ihre Phänomene, über die Tatsache hinwegtäuschen kann, dass sich nur aus dem primären und sekundären Vorgang, nämlich dem Primat des Seins und dem sekundarisiert dargebrachten abbildenden Verfahren der Projektion eine Frage der Virtualität der Wahrnehmung über die Frage der Virtualität der Rückkopplungsmuster legen lässt, wie sie sich in der gegenwärtig medialen Revolution der Kommunikationsnetze und Wissensrepräsentationsabbildungen, wie der des WWW, ebenso auch zu legen scheint.

Das sich so ergebende Programm – das nicht auf inhaltliche Belange bezogen, sondern auf prozessuale Muster, eine Wirklichkeit ausformt und zeigen kann – ist in der Beschreibung der Kollektiven Persönlichkeit als einer offene Gruppierung, deren Muster auf jeden zutrifft und alles umfasst, so trivial dieser Vorgang erscheint, ein gemeinsam mit der Realität sich repräsentierender Vorgang geworden, indem er die Methode der Repräsentation außerhalb des kunstinternen Raums, als dem Repräsentanten der Wirklichkeit, gewählt und betrieben hat, er es als ein unmerkliches Geschehnis, in eine Form der Faktizität außerhalb des Kunstraums brachte. Die Tatsache einer Arbeitsweise der Kunst in Zusammenhang mit deren Definition und der Ausgrenzung der kunstbetrieblichen Diskursivität als seiner zentralen Wertfindung und somit Realisierung, ist dabei die Grundlage der Wirklichkeitsbildung geworden. Es ist unabsehbar, wenn Kunst real, also außerhalb einer Gruppendefinition einer Zeit, eine beständige Existenz erhält, die sehr Nahe an einem das Selbst definierenden Menschen, einen Raum der Freiheit erhalten möchte und auch zu leisten bereit wurde, der sich nicht mehr durch den sozialen Zusammenhalt, der gesellschaftlichen Wertfindung, sondern durch die Bedeutungsfindung der Existenz, in eine eigene Sichtweise zu seiner Wertschöpfung stellt und verhält. Diese Wertschöpfung erfährt er durch den Formengebrauch in der Kunst und der Ausweitung der Kunstformen in immer weitere Gebiete der Wirklichkeit hinein. Das ist der Handlungsspielraum, den zu erweitern und zu erobern die „Kollektive Persönlichkeit Weiß“ aufgebrochen ist, und den zu erfahren, nur jedem Einzelnen kunstrepräsentierend in seiner Existenz Bedeutung geben kann. Kunst bestimmt den Grad der freigesetzten Persönlichkeit in Verhältnis zu ihrer kollektiv einbettbaren Individualität, ohne deren Repräsentation in gesellschaftlichem Zwang und gesellschaftlicher Ordnungserweiterung. Die Gesellschaft der Kunst ist der Freund der Freiheit des Individuellen, des Daseins. Dieses Postulat als Grundlage, bezeichnet nur die Möglichkeit dieses Gedankens. Die Abbildung der Wirklichkeit, also deren Repräsentation als projektiver Vorgang und gedankliches Konstrukt, dies ist die Arbeit „Die Kollektive Persönlichkeit Weiß“.