die chronologie

des denkmals von 1995 bis 2003

das projekt
1995 wird die Struktur des Denkmals von Wolfgang Sohm erstmals formuliert.

der rand
Wolfgang Sohm beschreibt im Konzept zur anonymen Architektur der Erdgräben über der Steinernen Lahn die Vorgehensweise.

das äußere
1997 folgt Robert Reszner dazu einer Vorstellung seiner Kindheit und legt hinter seinem Elternhaus einen Stolleneingang frei.

das innere
1997 untersuchen Ewald Kittl und Wolfgang Sohm das Innere der Kollektiven Persönlichkeit: Ewald Kittl, seit 1980 als Körper der „Kollektiven Persönlichkeit Weiß“ definiert, fügt seine laufenden Traumnotate als Abbild des Inneren der Kollektiven Persönlichkeit dem Denkmalprojekt als Seele bei. Wolfgang Sohm lokalisiert und beschreibt den physikalischen Ort im Inneren des Körpers der Kollektiven Persönlichkeit, an dem diese Träume in Erscheinung treten.

der schnittpunkt
2000 öffnet Robert Reszner den Stolleneingang und ermöglicht sich und seiner Umgebung den Zutritt in das Innere des Äußeren seiner Erinnerung. Die dort vorgefundenen beiden blinden Stollengänge sind Teil des Lebens in seiner Heimatgemeinde während und nach Ende des 2. Weltkrieges. Der Stollen, zuerst als Luftschutzraum geplant und von Zwangsarbeitern geschlagen, wurde später als Sprengstofflager genützt und dann von der Gemeinde aus Haftungs­gründen im Eingangsbereich verschüttet. Am 18. Ok­tober 2001 verstirbt Ewald Kittl. Von ihm gemachte Traumnotizen werden an diesem Tag von Wolfgang Sohm und Robert Reszner im Stollen installiert – das Äußere des Inneren mit dem Inneren des Äußeren verbunden. Mitte 2002 befindet sich – nach im Stollen natürlich beschleunigtem Zerfall der Notizpapiere – die Handschrift Ewald Kittls ohne Zwischenmedium direkt auf dem Fels des Inneren der Bohrlöcher.

der abschluss
2003 wird im Auftrag der Bundesimmobilienverwaltung Österreich, also von Seiten der öffentlichen Hand, der Innenraum des Stollens und der im Rahmen des Denkmals neu geschaffene Zugangsbereich aus Haftungs­gründen mit einer Leichtbetonmischung verfüllt – was erst in Folge der Öffnung des Stollens für das Denkmal möglich wurde. Das Denkmal hat somit seine materialisierte Form im Inneren des Äußeren erhalten.